Schon in den Anfangsjahren des Musikvereins bildete sich eine sehr engagierte Theatergruppe. Die Stückauswahl erstreckte sich in den 48 Jahren vom Charakter- und Lesestück über Märchen, Dramen, Lustige Mehrakter und Sketche.

Es gab zwei hauptsächliche Theaterepochen. Einmal von 1947 – 1958, hier wurden überwiegend Dramen und Charakterstücke gespielt. Z.B. „Der Glockenguß von Breslau“, „Glockenresi“, „Am Ort wo meine Wiege stand“ oder „Falkentonie“. Regie hatte zu dieser Zeit überwiegend Ruth Hein, das Bühnenbild erstellte Otto Nowotny, die Maske wurde anfangs von Friseur Conrad Simon und den Spielern selbst, später von Gretel Hohn übernommen.

Die Aufführung vom „Glockenguß“ war zur damaligen Zeit eine sehr imposante und spektakuläre Inszenierung eines Laientheaters. Die Requisiten und das Bühnenbild wurden mit hohem Personal- und Materialeinsatz angefertigt, man bedenke nur das „Feuer des Schmelzofens“. So steckte in jedem Stück sehr viel Herzblut.

Bild aus dem Theaterstück "Zwei Herrgöttla"
Bild aus dem Theaterstück „Zwei Herrgöttla“

In der zweiten Epoche von 1979 – 1995 wurden überwiegend lustige Drei-Akter aus der Feder von Thomas Deisser gespielt: „D’r doppelte August“, „D’r Mesner von Dissa“, „D’r Gsonheitsapostel“ und andere.

Regie führten in dieser Epoche Otto Essich, Franz Kaiser und Aloisia Weis. Und wieder stand Gretel Hohn für die Maske zur Verfügung.

Die komödiante Art der einzelnen Spieler schmiedete das Ensemble zu einer wunderbaren Truppe zusammen. Seit 1995 wurde allerdings nicht mehr unter der Fahne des Musikvereins Theater gespielt, denn die Belastung nahm durch die musikalischen Verpflichtungen und verstärkte Jugendarbeit kontinuierlich zu. Das Oberriexinger Theaterspiel fand im neugegründeten „Theater unter der Dauseck“ eine neue Heimat.